Youssef Khater war bereit, alles dafür zu tun, um jemand anderes zu sein. Alles.

VON FRANCESCA MARI

Übersetzt aus dem Amerikanischen von Jessica Wagener

Es war Hass auf den ersten Blick, als Callie Quinn Youssef Khater zum ersten Mal begegnete. Er stand in der Küche des Gemeinschaftshauses in Santiago in Chile und erzählte vor den anderen Mitbewohnern von einem Extrem-Marathon.

Er lächelte oft, war nicht unattraktiv, etwa 1,80 Meter groß, mit leuchtenden braunen Augen und jungenhaften Gesichtszügen, hatte ordinäre Tribal-Tattoos auf beiden Oberarmen, war besessen von teurer Sportausrüstung und redete pausenlos über Sponsoren, die ihn als einen der besten palästinensischen Läufer der Welt unterstützen wollten.

Callie war gerade erst eingezogen und fand ihn schon unerträglich arrogant.

Die 23-Jährige mit den blaugrünen Augen und der hellen Haut war erst fünf Wochen zuvor in Chile angekommen. Geboren und aufgewachsen in Canyon Lake, eine Stunde außerhalb von Austin, sehnte sie sich nach einem Leben im Ausland. Seit sie in ihrer Schulzeit die Galapagos-Inseln besucht hatte, war sie von Reisen und dem Eintauchen in andere Kulturen fasziniert. Und als sie sich an der University of Texas in Austin einschrieb, entschied sie sich für Geografie als Hauptfach. Im Studium gab es Vorlesungen über die grandiose Landschaft Chiles. Callie schwor sich, nach ihrem Abschluss dort zu leben. Es spielte keine Rolle, dass sie in Südamerika keine Menschenseele kannte. „Ich habe ihren Mut und ihre Unabhängigkeit bewundert“, würde ihr Vater später sagen. „Gleichzeitig wollte ich ihr den Hals umdrehen.“

Am 4. März 2011 verabschiedete sie sich von ihren Eltern und ihrem älteren Bruder und stieg in einen Flieger nach Santiago.

…die ganze Übersetzung gibt’s hier auf stern.de