Ich sitze an der Straße in Rio. „Draußen nur Kännchen“, muss ich denken – Twitter ist schuld. Davon hat der brasilianische Kellner in der langen Hose und dem grün bedruckten Poloshirt natürlich keine Ahnung. Wovon er jedoch sehr wohl Ahnung hat: Ich bin eine Gringa und er wird wahrscheinlich Englisch mit mir sprechen müssen. Weiterlesen…
Sehnsucht nach Rio de Janeiro
Ich habe versucht, dich zu vergessen. So sehr. Ich habe andere genossen, ja sogar bewundert. Für dieses oder jenes, das eine oder andere. Ich habe mich fallen lassen in fremde Gemütlichkeit. Es war ja so einfach, es tat gar nicht weh, so zu tun als ob. Aber eigentlich hatte ich immer Sehnsucht nach Rio de Janeiro.
Ein Jahr nach der Reise
Ich bin in meinem Hafen. Der Herbstwind wischt mir den Pony ins Gesicht, mit dem übrig gebliebenen Auge sehe ich dem Schiff nach und ziehe meinen Schal fester. „Hamburg Süd“ steht auf einem der weißgrauen Metallcontainer. Die habe ich zuletzt in Buenos Aires wahrgenommen – aber da hieß der Fluss nicht Elbe, sondern Rio de la Plata. Als im März mein Herz beim Anblick der Hamburg-Container für einen Wimpernschlag aussetzte, löste sich der klemmende Zuhause-Schalter in meinem Herzen. Ein Jahr ist mein Abenteuer her. Weiterlesen…
So hat sich meine Heimat verändert
Ich bin ein Fremdkörper. Mit Mütze, Wollpulli, Jacke und Schal mäandere ich durch die Straßen meines Viertels. Hamburg-Schanze statt Rio und Buenos Aires. Es ist Ende Mai, es sind 17 Grad und ich friere Innen und Außen. Nach sechs Weltreisemonaten fremdeln wir, meine Heimat und ich. Es gibt viel Veränderung. Weiterlesen…
Rio de Janeiro macht glücklich
Wenn wir jetzt abstürzen, ist es meine Schuld. Obwohl wir uns im Landeanflug befinden, ist eines meiner „electronic devices“ mutwillig eingeschaltet. Mein iPhone, ich muss ein bestimmtes Lied auf Repeat hören: „Agua de Beber“. Die Melodie pulst im Ohr, der Ausblick flauscht im Bauch: Die Sonne ist grad aufgegangen, schwarzgrüne, scharfkantig aufragende Bergkämme zerschneiden pastelldunstige Wolkenschleier. Mein Zeigefinger malt ein unsichtbares Herz auf das Bullauge. Ich lande nicht irgendwo, ich lande in Rio de Janeiro. In der besonderen Stadt. Weiterlesen…