31 Okt

Ein Jahr nach der Reise

Ich bin in meinem Hafen. Der Herbstwind wischt mir den Pony ins Gesicht, mit dem übrig gebliebenen Auge sehe ich dem Schiff nach und ziehe meinen Schal fester. „Hamburg Süd“ steht auf einem der weißgrauen Metallcontainer. Die habe ich zuletzt in Buenos Aires wahrgenommen – aber da hieß der Fluss nicht Elbe, sondern Rio de la Plata. Als im März mein Herz beim Anblick der Hamburg-Container für einen Wimpernschlag aussetzte, löste sich der klemmende Zuhause-Schalter in meinem Herzen. Ein Jahr ist mein Abenteuer her.  Weiterlesen…

18 Mai

Was ich auf meiner Reise um die Welt gelernt habe

Ungewohnt schlaff sieht er aus, wie er da vor mir liegt – eingefallen, schrumpelig und nutzlos. So kenne ich ihn gar nicht. In sechs Monaten Reise um die Welt habe ich meinen Rucksack rund 40 Mal vollgestopft, ein- und umgepackt, leer war er nie. Und nun weide ich mein Reiseuniversum komplett aus, um es auf dem Dachboden seinem Schicksal zu überlassen. Seit knapp einer Woche bin ich wieder in Hamburg. Angekommen bin ich nicht.  Weiterlesen…

06 Mai

Meine Sneakers sind Helden!

Müde wirken sie, aber auch stolz – meine Sneakers haben viel gesehen. Ich baumele irgendwo in Kapstadt in einer Hängematte und betrachte meine Turnschuhe. An der rechten Spitze hat sich mein großer Zeh schon vor Monaten durch das Wildleder gegraben und lugt an die Luft; der Linke braucht noch ein wenig Zeit.  Weiterlesen…

10 Apr

Die Cool Kids in Cape Town

„Ja, Baby – das Kap-Wetter ist launischer als jedes Model“, sagt Hostelbarkeeper Lucas, als ich zum dritten Mal umgezogen an ihm vorbeigehe. Ich performe einen Catwalk bis zur Tür. Lucas pfeift und ich starte kichernd meinen Spaziergang durch Cape Town. Vormittags hielt mich platternder Herbstregen im Zimmer gefangen, inzwischen glitzert die Sonne über dem Tafelberg. Trotzdem friere ich ein wenig – in Afrika.  Weiterlesen…

07 Apr

Farben und Menschen in Südafrika

„Wenn du hier liegen bleibst, steigst du aus und rennst um dein Leben.“ Taxifahrer Joe fixiert meinen Blick im Rückspiegel. Er scherzt nicht. Auf dem Weg vom Cape Town International Airport in die „City Bowl“ passieren wir mehrere Townships. „Von deinem Auto bleibt eh nichts mehr übrig, sie nehmen alles mit – Reifen, Türen, Sitze. Aber eigentlich ist es sehr schön hier.“ Ich schlucke trocken. Willkommen in Südafrika.

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26 Mrz

Tango in Buenos Aires

„NO! No, no! You have to trrrust yourrr parrrtnerrr!“ Die elfenhafte Tango-Lehrerin Laura knurrt Befehle wie ein SS-Offizier. Nun, wir sind in Argentinien und tanzen Tango in Buenos Aires. Und das mit dem Vertrauen ist heikel, wenn man sein Gegenüber erst vier Minuten kennt und es sich um einen schmerbäuchigen Kettenraucher im Jethro-Tull-Shirt handelt.  Weiterlesen…

12 Jan

Seitenwechsel in Rio de Janeiro

Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte Mal einen Mann so fest umklammert habe. Meine Arme sind fast taub. Ich kauere auf dem Rücksitz eines klapprigen Mofa, „Mototaxi“ heißt das hier. Die bringen einen in den Favelas in Rio für 2 Reals den Berg hoch. Der Helm auf meinem Kopf lässt sich nicht schließen, zu groß ist er auch, und rutscht bei jeder größeren Unebenheit weiter Richtung Nacken.  Weiterlesen…

07 Jan

Rio de Janeiro macht glücklich

Wenn wir jetzt abstürzen, ist es meine Schuld. Obwohl wir uns im Landeanflug befinden, ist eines meiner „electronic devices“ mutwillig eingeschaltet. Mein iPhone, ich muss ein bestimmtes Lied auf Repeat hören: „Agua de Beber“. Die Melodie pulst im Ohr, der Ausblick flauscht im Bauch: Die Sonne ist grad aufgegangen, schwarzgrüne, scharfkantig aufragende Bergkämme zerschneiden pastelldunstige Wolkenschleier. Mein Zeigefinger malt ein unsichtbares Herz auf das Bullauge. Ich lande nicht irgendwo, ich lande in Rio de Janeiro. In der besonderen Stadt. Weiterlesen…

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