Die EU soll Schottlands Wunsch nach Unabhängigkeit unterstützen, schreibt Regierungschefin Nicola Sturgeon in einem Gastbeitrag für die Welt. Boris Johnsons Brexit sei verantwortungslos, töricht und schädlich für die Wirtschaft.

VON NICOLA STURGEON

Übersetzt aus dem Englischen von Jessica Wagener

In den ersten Tagen der Corona-Krise sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es für Deutschland seit 1945 keine Herausforderung mehr gegeben habe, „bei der es so sehr auf … gemeinsames solidarisches Handeln ankommt“. Obwohl sie nur für ihr Land sprach, galten ihre Worte in Wahrheit für ganz Europa sowie für die gesamte Welt. Solidarität ist nach wie vor unerlässlich bei dem gemeinsamen Versuch, die Pandemie zu bekämpfen und Leben zu schützen, während wir gleichzeitig unser Bestes tun, um Arbeitsplätze zu sichern und die Wirtschaft zu retten.

Dieser Solidaritätsgedanke wird von entscheidender Bedeutung sein, wenn die europäischen Staats- und Regierungschefs diese Woche in Brüssel zum EU-Ratsgipfel zusammenkommen. Und während die von mir geführte schottische Regierung bei diesem Treffen nicht direkt vertreten sein wird, stehen bei den Gesprächen sehr wohl Schottlands Interessen auf dem Spiel.

Mit Ende dieses Jahres, wenn die Brexit-Übergangszeit abläuft, werden Schottland und der Rest des Vereinigten Königreiches den EU-Binnenmarkt verlassen – entweder ohne Handelsabkommen oder mit einem Abkommen, das im Vergleich zu unserer bisherigen Binnenmarktmitgliedschaft sehr schlecht ist. Das bedeutet eine unmittelbare Gefahr für Arbeitsplätze, Investitionen und den Lebensstandard in Schottland. So wäre beispielsweise unsere erstklassige Lebensmittel- und Getränkebranche durch das Fehlen eines umfassenden Handelsabkommens und folgende mögliche Zollbarrieren und andere Zugangsbeschränkungen zum europäischen Markt bedroht.

…die ganze Übersetzung gibt’s hier auf welt.de.