„Kennst du dieses Lied?“ fragt der Taxifahrer, „es ist Das Massaker von Glencoe.“ Getragene Dudelsack-Klänge untermalen die Fahrt vom Flughafen zu meiner Unterkunft in Glasgow. Bauschige Wolken ziehen über den Himmel, der mir weiter vorkommt als der in Berlin. Weiterlesen…
Ohne Abschiede gibt es keinen Neuanfang

Als ich die Tür hinter mir zuziehe, habe ich keinen Schlüssel mehr dafür. Einen Augenblick lang schwappt Unsicherheit auf, flüchtiges Bauchkribbeln – wie beim letzten Schritt vor dem Sprung beim Drachenfliegen. Das stärkste Gefühl beim Neuanfang.
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Drei Tage Trauer – es wird besser

Wenn die Trauer am ersten Tag im Brustkorb tobt und wütet wie ein eingesperrtes Tier, mit ihrer ganzen Kraft immer wieder von innen an die Rippen donnert, sich mit ihrem gesamten Gewicht unkontrolliert gegen alles schmeißt, sich windet wie ein stachliger Feueraal in rohem Fleisch und du nur nach Luft schnappen und den Mund weit aufreißen kannst in einem stummen Schrei aus deiner Tiefe und alles ist Klagen und Tränen. Weiterlesen…
So hilft ein Kraftort dem Herzen beim Überleben

Wenn die Welt ein Sturm ist, wenn sich Herz und Beine und Kopf wie Blei anfühlen, wenn nichts mehr geht und selbst das egal ist, dann hilft manchmal ein Ausflug an einen persönlichen Kraftort.
Wie Schmerz uns zu denen macht, die wir sind

Wir meiden, was uns weh tut. Doch dieser Überlebensinstinkt kann auch Nachteile haben. Denn ganz ohne seelischen Schmerz würden wir uns nicht entwickeln.
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Wie sich Trauer so anfühlt

Du fährst mit dem Fahrrad durch Berlin, die Sonne geht bald unter und du möchtest wieder zwischen Oma und Opa sitzen, auf der kleinen Bank vor dem Schuppen im Garten und die Nase mit geschlossenen Augen in die letzten Strahlen halten. Weiterlesen…
Brief an Omi, Nr. 26: Ostern am Grab

Liebe Omi,
du bist jetzt seit einundreißig Wochen tot und nun haben wir das erste Ostern ohne dich feiern müssen. Jedenfalls mich hält so was wie der Tod nicht davon ab, dir zu schreiben, was so los ist.
Also.
Vergangenes Jahr Ostern habe ich dich im Pflegeheim besucht – dieses Jahr auf dem Friedhof. Weiterlesen…
Brief an Omi, Nr. 7: Mir graut vor Weihnachten

Liebe Omi,
heute bist du seit genau acht Wochen tot. Und es gibt immer noch diese kleinen Momente, in denen ich das ganz kurz vergesse und das Erinnern daran ein bisschen so ist, wie es noch mal zu erfahren… Jedenfalls kann mich so was wie der Tod absolut nicht davon abhalten, dir jede in der Woche zu schreiben, was so passiert ist.
Also.
Was wir vom Tod so alles lernen können

Der Tod gehört zum Leben. Aber er tut weh. Wie gehen wir damit um, wenn geliebte Menschen sehr krank sind und in absehbarer Zeit sterben? Ich habe mit meinen kranken Großeltern darüber gesprochen. Das war schwer – aber gut und wichtig. Weiterlesen…
Was der Gedanke an den Tod für mein Leben bedeutet

Wir werden alle sterben – doch das verdrängen wir gern, lenken uns davon ab. Dabei findet das Leben im Moment statt. Wie wäre es zur Abwechslung also mal damit, todesmutig der eigenen Sterblichkeit ins Auge zu blicken? Weiterlesen…
Brief an Omi, Nr. 4: Ohne dich ist alles doof

Liebe Omi,
du bist jetzt seit genau fünf Wochen tot. Mir kommt es vor, als sei es erst gestern gewesen… Jedenfalls kann mich so was wie der Tod mitnichten davon abhalten, dir zu schreiben, was so passiert ist.
Also. Weiterlesen…
Die trügerische Stimme in meinem Kopf

Ob der Mann weiß, was er auslöst? Ich bin gerade im Stadtzentrum von Rio aus der Kapelle eines alten Klosters ins Tageslicht zurückgetreten, ich muss blinzeln, es ist so hell. Auf den Stufen ist mir ein Mann entgegengekommen, rosa T-Shirt, Shorts, Handy am Ohr. Ein Teil von mir hat gemerkt, dass er mich eindringlich angesehen hat. Gestarrt.